„Innerer Frieden - die wirksame Entspannungsstrategie für (fast) jeden Paarstress“
Der Weg Nr. 6 zur erfüllten und glücklichen Partnerschaft
„Liebe Dich selbst und es ist egal, wen Du heiratest“ – so lautet der provokative Titel des Bestsellers von Eva-Maria Zurhorst. Ganz so radikal sehen wir es zwar nicht. Doch wenn Paare wiederholt oder dauerhaft irgendwo auf den Wegen Nr. 1 bis 5 festsitzen, landen sie bei der Suche nach den tieferliegenden Ursachen am häufigsten bei persönlichen Themen wie Lebenszufriedenheit, Selbstwert oder Selbstliebe. Mal landet nur eine/r Partner/in dort, oft genug beide. Das ist in unserem Programm der Weg Nr. 6. Erfahre in diesem Beitrag also mehr darüber, was die Basis für den Frieden mit Dir selbst ist!
Auf dem Weg Nr. 6 kommst Du meist nur gut voran, wenn Du noch mindestens einen weiteren Weg in die Marschroute hinzunimmst. Welcher könnte es sein? Auch darüber liest Du unten mehr.
Inhalt:
Impuls zur Standortbestimmung
Woran Du erkennst, wenn es nicht stimmt
Was Du unbedingt wissen solltest
Zeit für Besinnung - unsere Reflexionsfragen
So kommt Ihr voran - unsere drei Tipps
Was uns persönlich bewegt - zwei Statements von uns zu dem Weg
Impuls zur Standortbestimmung
Unser Impuls zur Standortbestimmung besteht aus einem Leitsatz und einer Kardinalfrage. Der Leitsatz für Weg 6 betont, dass der innere Frieden in den seltensten Fällen ein Dauerzustand ist, sondern immer wieder neu erschaffen werden will.
Jede/r von uns ist mit sich im Frieden oder ist dafür tätig.
Was würdest Du spontan sagen: Kannst Du diese Aussage unterschreiben? War das schon immer so? Hab bei Deiner Einschätzung auch die Selbstachtung im Blick!
Die Kardinalfrage fordert Dich zu einem klaren Ja oder Nein heraus. Lass die Kardinalfrage bzw. Deine Antwort eine Zeitlang auf Dich wirken, bevor Du weiterliest!
Magst Du Dich, so wie Du bist, mit Deinen Stärken und Schwächen, und kannst Du Dich feiern für das, was Dir gelingt?
Woran Du erkennst, dass es nicht stimmt
Dass es mit dem inneren Frieden hapert, lässt sich zum Teil eher indirekt an Euren Umgangsformen ablesen. Vielleicht fährst Du bei Auseinandersetzungen schnell aus der Haut. Vielleicht erlebst Du Äußerungen leicht als Kritik oder Angriff, die nicht so gemeint waren. Vielleicht bist Du schnell enttäuscht, wenn die Dinge anders laufen als Du sie Dir vorgestellt hast. Vielleicht geht es bei Euch oft darum, wer schuld ist. Vielleicht fühlt sich eine/r oft falsch.
Womöglich sitzt der Frust tiefer. Etwa dann, wenn der eine von der anderen erwartet, ihn von früheren Bitternissen zu erlösen und ihn glücklich zu machen – was nun mal nicht geht. Oder wenn die eine ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung hat, das der andere beim besten Willen nicht erfüllen kann. Wenn es Dir schwerfällt, Dich an dem zu freuen, was Dein Mann oder Deine Frau kann und was ihm bzw. ihr gelingt, wenn Du zu Neid oder Eifersucht neigst, ruft ebenfalls jemand in Dir nach der Heilung von Selbstwertproblemen. Vielleicht hast Du im Verlauf der Paarbeziehung manches von dem aufgegeben bzw. vermeintlich aufgeben müssen, was Dich ausmacht, und das schreit nun nach mehr Aufmerksamkeit.
Oder Du kommst Dir ganz leer oder verloren vor, bist Dir selbst fremdgeworden. Und Du merkst dabei, dass es nicht weiterhilft, Dich zurückzuziehen oder das Gegenüber Deinen Frust spüren zu lassen. Du bist vielleicht chronisch müde oder lustlos, obwohl Deine Paarbeziehung mehr Lebendigkeit verspricht.
Auch alles, was äußerlich mit „Oben/unten“ zu tun hat, will innerlich befriedet werden. Vielleicht zelebrierst Du Deine Überlegenheit, vielleicht machst Du Dich klein und unterwirfst Dich bei vielen Themen. Vielleicht stellt Dich Dein/e Partner/in aufs Podest oder er bzw. sie schaut von dort auf Dich herab.
Was Du unbedingt wissen solltest
Der Weg Nr. 6 führt durch das weite Feld der Persönlichkeitsentwicklung, das Dir den Zugang zu Hunderten von Ratgeber-Büchern öffnet (Veit Lindau: Heirate dich selbst. München 2013; Robert Betz: Dein Weg zur Selbstliebe. München 2016; Stefanie Stahl: So stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl. München 2020; Piero Ferrucci: Werde was du bist. Reinbek bei Hamburg 1996; Ingeborg und Thomas Dietz: Selbst in Führung. Paderborn 2007; Sabrina Mesko: Das Buch vom inneren Frieden. München 2003; und noch viele andere Bücher). Diese bunte und vielfältige Landschaft können wir hier nur streifen.
Was wir Dir von unseren Streifzügen auf alle Fälle mit auf den Weg geben können, ist folgende Einsicht: Dein Partner bzw. Deine Partnerin ist immer die richtige für Dich. Nicht unbedingt auf ewig, aber definitiv jetzt für Deine persönliche Entwicklung. Dadurch dass Ihr die Chance habt, Euch so nahe zu kommen wie sonst in keiner anderen Beziehung, könnt Ihr auch nirgendwo mehr über Euch entdecken als in diesem Spiegel der Partnerschaft. Sieh also Deine Frau, Deinen Mann als personifizierte Einladung, Verletzungen von früher zum Vorschein zu bringen und zu heilen, ohne Rechthaberei zu Dir zu stehen, Dich neu zu erfahren und über Dich selbst hinauszuwachsen! Finde lauter konkrete gute Gründe, warum Du ihn/sie als Partner/in ausgesucht hast!
Allein diese Sichtweise und Eure Einigkeit darüber könnten Eure Paarbeziehung schon beflügeln. Wie viel mehr noch ist gewonnen, wenn Ihr außerdem zueinander sagt und es auch beherzigt: „Es liegt nicht in Deiner Macht, mich glücklich zu machen! Du trägst keine Schuld an dem, was mich unzufrieden macht. Ich sorge gut für mich selbst und gebe mein Bestes, mein Glück in mir zu finden!“
Es ist schon wunderbar, wenn Ihr Euch bewusst dafür freigebt, persönlich zu wachsen. Noch tiefer beschenkt Ihr Euch, wenn Ihr gegenseitig von Herzen daran Anteil nehmt, wohin und wie Ihr Euch entwickelt, und wenn Ihr Euch dabei unterstützt, Eure Potenziale zur Entfaltung zu bringen.
Die Grundidee dahinter ist ganz einfach: So wie Du bist, in Deiner Ursprünglichkeit und in Deinem Wesenskern, bist Du großartig und einzigartig. Du trägst diese heile Mitte in Dir – ganz unabhängig von den erfahrenen Verletzungen oder von dem, was andere über Dich denken und sagen. Der Sinn Deines Daseins besteht darin, dies zu erkennen und die eigene Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen. Im Folgenden erfährst Du mehr über vier große Gründe, warum das oft schwerfällt und wo Du deshalb positiv ansetzen kannst. Sie haben häufig mit Deinen Wurzeln, mit Deiner Herkunft zu tun. Deshalb kreuzen sich der Weg Nr. 6 und die Wege immer wieder, die zum Elternhaus führen (insbesondere der Weg Nr. 11, aber auch der Weg 9).
Du und Dein Selbstwert?
Kennst Du die Stimme in Dir, die sagt, Du wärst „nicht genug“? Sie kann dafür 1000 verschiedene Worte finden wie z.B.: Du bist nicht schlank, fit, attraktiv, stark, geschickt, gebildet, klug, beharrlich genug usw. Diese sog. Glaubenssätze haben sich in Dir festgesetzt, weil Du sie höchstwahrscheinlich auch andere hast sagen hören, z.B. Eltern, Geschwister oder Lehrer/innen. Oft spielt dabei hinein, dass Du nicht so warst wie diese anderen Dich gerne gehabt hätten, z.B. weil Du zur falschen Zeit kamst, weil Du nicht das ersehnte Geschlecht hattest, weil Du als Linkshänder geboren wurdest oder weil Du Gaben mitgebracht hast, die nicht gefragt waren. Oft ist es so, dass Du gerade von denen wenig Wertschätzung erfahren hast, die selber abgelehnt wurden.
Selbstverständlich hast Du es in der Hand, den angeschlagenen Selbstwert noch mehr schrumpfen zu lassen – z.B. durch Festbeißen in Misserfolgserlebnissen, durch Süchte aller Art, durch Scham, Schuld und Selbstverurteilung, durch Selbstverletzung oder Selbstmordgedanken. Wie auch immer Deine Geschichte aussieht - es ist nie zu spät umzukehren oder nachzuholen, was versäumt wurde. Übe Dich darin, Dich selbst mit Deinen Stärken und Schwächen anzunehmen und das „Schöne, Wahre und Gute“ an Dir zu sehen bzw. es Dir zu erlauben! Uns fällt da die Klientin ein, die schon beim Gedanken an ihr neues Paarglück ein schlechtes Gewissen bekam, weil ihre Eltern es nicht erlebt hatten und weil sie es bei ihrem früheren Mann mit seiner Depression nicht mehr ausgehalten und sich getrennt hatte. Die ausgesprochene Erlaubnis ging wie ein großer Ruck durch ihre gesamte Erscheinung.
So belastend Deine Geschichte sein mag, sie ist immer auch eine Kraftquelle. Du wirst stets Dinge finden, die Du geschafft hast, aus denen Du gelernt hast oder die Du abgewandelt neu nutzen kannst. Ebenso ist Deine Zukunft eine Quelle für Lebenskraft und Selbstwert. Träume herbei, was noch in der Ferne liegt, finde eine Vision von Deinem wunderschönen Leben in 7 bis 15 Jahren, und fange an, Dir dafür Meilensteine zu setzen! Lass Dich von Deiner Geschichte anschieben und von Deiner Zukunft anlocken! Bette außerdem Deine Zukunft in Deinen Lebenssinn ein! Den Sinn und Zweck Deines Lebens klarzuhaben, verschafft Dir zusätzlich Kraft und Wertgefühl. Wenn Du weißt, wofür es sich zu leben lohnt und wozu es für Dich von Wert ist, auf der Welt zu sein, dann kannst Du auch Deiner Paarbeziehung einen einzigartigen Wert verleihen.
Merke Dir: Du kannst auf Dauer nie mehr von anderen (Deiner Frau, Deinem Mann) bekommen als Du Dir selber gibst – an Annahme, Anerkennung, Aufmerksamkeit, Liebe und Kraft! Wenn Du Deine Bedürfnisse kennst und sie zu erfüllen verstehst, bist Du zufrieden und im Frieden. Erst nachdem (!) Du Dir ausreichend gegeben hast, fällt es Dir leicht, Dein Gegenüber zu beschenken (siehe auch den Weg Nr. 4).
Du mit Licht und Schatten?
Der innere Frieden gelingt Dir umso leichter, je vertrauter Du mit Deinen verschiedenen Seiten bist – z.B. mit Licht und Schatten. Vielleicht ist es zunächst für Dich wichtiger, mal ausführlich zu beleuchten, welche Herausforderungen Du schon gemeistert hast, und damit aufzuhören, Dein Licht unter den Scheffel zu stellen. Vielleicht hast Du Dich schon genug im Bekannten und Angenehmen aufgehalten und es ist an der Zeit, Dich Deinem Schatten zu stellen und in die tieferen Schichten Deines Unbewussten abzutauchen. Es mag dabei um Verständnis für das gehen, was Du gar nicht an Dir magst, oder darum, etwas hervorzuholen, was Du für immer vergessen wolltest. Wir sind Freunde des Schattens und wissen, dass die Begegnung mit dem Dunklen zwar Mut und Ausdauer erfordert, doch auch zuverlässig Schätze zum Vorschein bringt, die Dein Licht noch heller erstrahlen lassen.
Du als Ganzes?
Die Unterscheidung von Licht und Schatten lässt es schon vermuten: Der innere Frieden gelingt leichter, wenn Du ganz Du selbst bist statt vom Gefühl beherrscht zu sein, dass etwas Wesentliches fehlt. Wenn etwas fehlt, ist das oft ein Grund für das „Nicht genug“. Der Verlust der Ganzheit kann sich aus konkreten äußerlichen Verlusten speisen (z.B. Verlust von Körperteilen, Organen oder Ich-Funktionen wie Denkvermögen oder Erinnerung), aus verlorenen Talenten oder aus verlorenen Kontakten zu Teilen Deiner Persönlichkeit. Manche spüren diffus ein dauerhaftes Loch und müssen erst ihren „verlorenen Seelenanteil“ wiederfinden. Andere wissen genau, dass sie z.B. ihre Unbekümmertheit, die „Geschäftsfrau“ oder den „Naturburschen“ für sich wiedergewinnen müssen. In jedem Fall bist Du immer eine Ganzheit aus mehreren Teilen. Wie Du Dein Ganzes genau aufteilst, hängt von dem ab, was Du darüber liest, außerdem von Deinen Vorlieben und von Deinen aktuellen Entwicklungsinteressen.
Im Bild von der „inneren Familie“ (vgl.Richard C. Schwartz: Systemische Therapie mit der inneren Familie. Stuttgart 2018 ) bist Du mit Deinem Ich der Moderator all Deiner Teilpersönlichkeiten, die Du am Runden Tisch zu Wort kommen lässt und dafür gewinnst, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Wenn die sich uneinig sind, ist es kein Wunder, wenn Du Dich z.B. in Deiner Partnerschaft zerrissen oder uneindeutig fühlst.
In unserer alltäglichen Coaching- und Therapiearbeit spielen die Weiblichkeit bzw. die innere Frau und die Männlichkeit bzw. der innere Mann eine große Rolle. Deren lebendige Bejahung löst manche Paarprobleme fast von alleine. Ähnliches gilt für das Zusammenspiel des sog. „inneren Kindes“ mit dem „inneren Erwachsenen“. Viele Erwachsene haben ihr inneres Kind vernachlässigt oder eingesperrt. Wir brauchen als Erwachsene jedoch das heile Kind in uns, um zu fühlen, zu erleben oder auf Entdeckungsreise zu gehen (vgl. Stefanie Stahl: Das Kind in mir muss Heimat finden. München 2015; Erika J. Chopich und Margaret Paul: Aussöhnung mit dem inneren Kind. Berlin 1997). Da das Weibliche und Männliche sowie das Kindliche und Erwachsene so zentral für unsere Identität als Mensch sind, spielen sie auch stark in den Selbstwert hinein.
Nur Du selbst?
Schließlich kommt es beim inneren Frieden darauf an, dass Du nicht nur ganz Du selbst bist, sondern auch ausschließlich Du selbst - und nicht noch etwas anderes, was gar nicht zu Dir gehört. Viele, die sich in ihrer Paarbeziehung fremd fühlen oder dort nicht zur Entfaltung kommen, schleppen Wesensfremdes als eine Art Selbstüberlagerung mit sich herum. Sie müssen erst ganz im Eigenen ankommen, bevor sie in der Partnerschaft zuhause sein können. Die Fremdsteuerung, die es zu überwinden gilt, kann verschiedene Formen und Gründe haben. Die bekannteste ist der sog. Funktioniermodus, also das Bestreben, immer schön brav zu funktionieren, es anderen möglichst rechtzumachen oder im Dasein für die anderen scheinbar ganz aufzugehen – oft gerade aus dem Grund, dass wir denken, „nicht gut genug“ zu sein. Wir selber bleiben dabei auf der Strecke und laufen Gefahr, uns zu erschöpfen und auszubrennen.
Ein weiterer Grund für die Fremdsteuerung ist der bewusste oder unbewusste Drang, dem Wunschbild der Eltern zu entsprechen, um endlich deren Anerkennung zu bekommen. Oder die Neigung, den ungelebten Traum der Eltern im eigenen Leben zu verwirklichen bzw. der Druck, eine bestimmte Familientradition fortzuführen. Darüber hinaus gibt es sog. „Anhaftungen“ – etwa in der Form, dass sich ein abgespaltenes Trauma eines Familienmitglieds in Dir ablagert und Dich im Griff hat. Seltener kommen mentale Anhaftungen wie Hirngespinste und Illusionen oder energetische Anhaftungen wie z.B. sog. „Besetzungen“ mit fremden Wesenheiten vor.
Alles Fremde kann sich so sehr mit dem Eigenen vermengen, dass es einem wie ein ganz normaler Wesensbestandteil vorkommt – dann ist die Selbstentfremdung perfekt. Was für ein Geschenk bedeutet es dann für so jemand, wenn es dem Partner oder der Partnerin irgendwie auffällt, dass er/sie „nicht echt“, „nicht bei sich“ oder „wie ferngesteuert“ wirkt! Höchste Zeit also, das Fremde abzuschütteln!
Unsere systemische Arbeit ist ein wunderbares Werkzeug, um Ganzheit wiederherzustellen oder um Fremdes als Fremdes sichtbar zu machen und es zu seinem Ursprung zurückzugeleiten.
Zeit für Besinnung – unsere Reflexionsfragen
Die folgenden Fragen helfen Dir, Dich noch mehr mit dem Weg Nr. 6 zu beschäftigen:
In welchen Situationen warst oder bist Du ganz im Frieden mit Dir?
Weißt Du, was Du wirklich willst, was Dir im Leben wirklich wichtig ist? Was ist es?
Was fehlt Dir, um ganz bei Dir anzukommen?
Was waren die Momente, in denen Du Dich als besonders wertvoll erlebt hast?
Wie gesund bist Du? Könnte eine körperliche oder seelische Belastung mit Schwierigkeiten in der Paarbeziehung zu tun haben – sei es als Ursache oder als Folge?
So kommt Ihr voran – unsere drei Tipps
Austausch mit Deinem/r Partner/in
Wo bist Du im Verlauf Deiner Paarbeziehung gewachsen und gereift? Wo ist Dein/e Partnerin gewachsen und gereift? Wo seid Ihr gemeinsam gewachsen und gereift? Für welche Erfahrungen in Eurer Partnerschaft seid Ihr besonders dankbar? Tauscht Euch über Eure Antworten aus!
Selbstwertschätzungs-Ansprache
Stelle Dich vor den Spiegel, schaue und lächle Dich eine Minute lang an! Dann beginne mit einer Ansprache, in der Du Dich selbst wertschätzst: Was gefällt Dir besonders gut an Dir? Welche Dinge sind Dir in der letzten Zeit gut gelungen? Welche Stärken hast Du dabei eingebracht? Was willst Du Dir heute Gutes tun? Vielleicht hast Du ja auch Lust, das Ganze noch mit einem Tanz abzurunden, bei dem Du Dich mit Deiner inneren und äußeren Schönheit verbindest und ihr durch Bewegung Ausdruck verleihst, z.B. mit dem Song von James Blunt "You're beautiful".
Kritische Rückschau am Ende des Tages nach Rudolf Steiner
In Anlehnung an Friedrich Glasl: Selbsthilfe in Konflikten. Stuttgart 2002. S. 60 ff
Diese Übung kannst Du am Abend vor dem Einschlafen über einen längeren Zeitraum immer wieder für Dich durchführen. Du stellst Dir dabei vor, auf einem Hügel zu stehen. Du blickst mit Distanz auf Dein Treiben am Tag zurück und gehst die verschiedenen Geschehnisse des Tages in umgekehrter Reihenfolge, also vom Abend bis zum Aufwachen, noch einmal durch. Stelle Dir dabei folgende Fragen:
- Was war für mich heute wesentlich?
- Was sehe ich jetzt im Nachhinein eher als Zeitverschwendung an?
- Wann hatte ich Mühe, das Spannungsverhältnis zwischen Licht- und Schattenseiten in mir zu meistern?
- Wann und wie habe ich mehr meinen Lichtseiten Entfaltungsraum gegeben? Was hat mich dazu gebracht, diesen Gehör zu schenken?
- Wann und wie habe ich mehr meinen Schattenseiten Ausdruck verliehen? Was hat dazu beigetragen, mehr auf diese zu hören?
- Welche Folgen meines Verhaltens sind unbeabsichtigt eingetreten?
Was uns persönlich bewegt - zwei Statements von uns zu dem Weg
Christoph Nitschke
Die Bücher aus den achtziger Jahren über das Mann-Sein öffneten mir das Tor dafür, mich bewusst mit mir und meinem Wesen zu beschäftigen. Seit dieser Zeit schreibe ich mal mehr, mal weniger Tagebuch über mich, meine Gedanken, Gefühle, Träume und Erlebnisse. Mich meinem Tagebuch anzuvertrauen, nährt mich, erleichtert mich, gleicht mich aus und bringt mich immer wieder auf neue Ideen für mein Leben. Die Aufzeichnungen erzählen mit spannende Geschichten über mich. Gerade zu Beginn dieses Weges war ich so was von erstaunt und begeistert darüber, wie unendlich viele Möglichkeiten es gibt, sich selbst näherzukommen - z.B. Bioenergetik, autogenes Training, Meditation oder Focusing. Als ich in die analytische Psychologie von C.G. Jung eintauchte, standen meine Träume im Mittelpunkt. Von meiner elfmonatigen "Erneuerungskunde" in Holland nahm ich den Schlüsselsatz mit: "Ich kann aus allem etwas machen". Der begleitet mich bis in die heutige Zeit, in der Selbstaufstellungen zum Lieblingswerkzeug für meine Lebensthemen geworden sind. Das Abenteuer geht immer weiter. Beim Thema der guten Grenze für mich oder in der Frage, was genau mich in die Glückseligkeit bringt, dort hält oder auch wieder herauskippen lässt, lerne ich wohl nie aus.
Karin Scheinert
Als wir in den 90iger Jahren unsere Firma gründeten, gerieten wir recht bald in eine Krise. Wir holten uns damals externe Unterstützung durch einen Organisationsentwickler. Schnell war klar, dass wir die Probleme nur dann lösen würden, wenn wir persönlich an uns arbeiteten. Das war für mich der Einstieg in die Persönlichkeitsentwicklung. Ich besuchte einen ersten längeren Kurs, in dem ich meine Beratungs- und Führungskompetenzen weiterentwickelte, und fing Feuer für diese Arbeit an mir. Meine Begeisterung war und ist so groß, dass ich all das, was ich in den letzten fast 30 Jahren gelernt habe, gerne an andere Menschen weitergebe. Ich bin glücklich darüber, wie viele Facetten und Ansätze ich kennen lernen durfte. Vieles habe ich auch an mir ausprobiert. Laufend entdecke ich neue Schätze und hebe Verborgenes in mir. Gleichzeitig holen mich bestimmte Lebensthemen immer wieder ein. Die Ungeduldige in mir denkt sich dann: "Ach nicht schon wieder diese Erfahrung. Ich hab's doch kapiert." Die Heilerin in mir versteht jedoch, dass Wachstum und Heilung spiralförmig erfolgen. Es ist zwar in etwa dasselbe Thema, das sich aber in einer neuen Qualität zeigt und somit neue Heilungschancen bietet. Es will noch einmal in einer bisher von mir noch nicht entdeckten Nuance erfahren und gefühlt werden. Persönlichkeitsentwicklung aktiv zu leben ist eine Abenteuerreise und macht das Leben frisch und aufregend. Und welch ein Geschenk ist es, wenn Ihr Euch wie wir als Paar gemeinsam auf diese Reise begebt. Unterstützt Euch gegenseitig dabei zu werden, wer Ihr seid!